Hessisches Codier-Treffen in Frankfurt - ADFC Limburg-Weilburg

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Limburg-Weilburg e. V.

Hessisches Codier-Treffen in Frankfurt

Die Fahrradcodierung ist ein Service, den viele Gliederungen des ADFC anbieten. Im bundesweiten Vergleich waren die hessischen Ortsgruppen und Kreisverbände in den letzten Jahren sehr aktiv.

In einem Raum sitzen viele Personen, die angeregt diskutieren
Angeregte Diskussionen im Plenum © Viktoria Nawrath

Ein Austausch über Online-Treffen wird immer wieder angeboten, aber ein persönlicher Austausch ist mit diesem Format nur sehr eingeschränkt möglich. Auch sind die Rahmenbedingungen in den verschiedenen Bundesländern sehr unterschiedlich.

Daher wurde immer wieder angeregt, mit einem hessischen Codier-Treffen Netzwerke zwischen benachbarten ADFC-Gliederungen zu knüpfen, sich „in presente“ auszutauschen und über neueste Entwicklungen zu beraten. Das letzte Treffen in Hessen, von dem die beteiligten Aktiven noch heute erzählen, liegt inzwischen auch über zehn Jahre zurück.

Mit Sigrid Hubert, im Landesvorstand für die Codierung zuständig, Andreas Seeberg, seit Januar Referent für Fahrradcodierung und Diebstahlprävention des Landesverbandes und Alfred Linder, dem „Urvater“ der ADFC-Fahrradcodierung, gab es eine Vorbereitungsgruppe, die sich um Räumlichkeit, Programm und die gesamte Organisation gekümmert hat.

Am 15. März 2025 traf man sich im Saalbau Bornheim in Frankfurt zu den folgenden Themenblöcken:

  • Technik der Codierung: Durchschreibeformular / Einsatz eines Scanners zur Übertragung des Codes auf das Codiergerät / Erzeugung eines Barcodes mit Drucker
  • Organisation der Codierung: Gemeinsamer hessischer Codierauftrag oder evtl. Nutzung des Kölner Internetformulars? / Terminbuchungstools / Nutzung des RV-Portals des Bundesverbandes
  • Austausch / Vernetzung / hessische Zusammenarbeit: Zusammenarbeit mit der Polizei - wie können wir Kontakt mit der Polizei aufnehmen und (gemeinsame) Aktionen abstimmen / Werbung, Mitglieder- und Aktivengewinnung.

In Hessen ist der SIC-Marker das am häufigsten genutzte Gerät bei der Fahrradcodierung. Allerdings gibt es auch Gliederungen, die den Fly-Marker von Markator verwenden und es war sogar eine anwesend, die noch mit der Kirba-Fräse arbeitet. Interessanterweise gab es niemanden, der standardmäßig eine Klebecodierung verwendet. Diese kommt nur – bei den anwesenden – nur in Ausnahmefällen, wie z.B. bei der Codierung von Carbon- oder Bambusrahmen sowie bei Jobrädern, zum Einsatz.

In der letzten Zeit werden von einigen Codieraktiven kabellose Scanner verwendet, die den Code entweder vom entsprechend generierten Codierauftrag oder direkt vom Bildschirm des Codegenerators einlesen können. Als Vorteile hierfür können eine geringere Fehlerquote und eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit ins Feld geführt werden. Es ist aber darauf zu achten, ob der Scanner Umlaute einlesen kann, was insbesondere bei SIC Probleme verursacht, ob der Scanner sowohl vom Papier als auch vom Bildschirm ablesen kann (was der hauseigene, sehr teure SIC-Scanner nicht kann) und ob EAN- und QR-Codes eingelesen werden können. Empfehlenswert sind hierbei der NETUM-Scanner C750 (Bezugsquellen z.B. über Idealo.de) und der ??? (Scanner aus Fulda). Wichtig ist bei allen Scannern, dass sie im Codiergerät installiert sein müssen, damit dem einwandfreien Betrieb nichts im Wege steht. Wie wir beim Treffen feststellen mussten, können bei der Kommunikation elektronischer Geräte aber auch Probleme auftreten, so dass vor dem ersten Einsatz im harten Codiergeschäft das Gesamtsystem genau getestet werden sollte… Die Erzeugung des Codes als Barcode und Übertragung auf Codieraufträge z.B. als Ausdruck eines Etikettendruckers wurde allerdings als zu aufwändig eingeschätzt.

Da nicht alle Codierkund*innen bereits online ausgefüllte Codier-Aufträge mitbringen, und wir bei Aktionen auch kurz Entschlossene bedienen wollen, wird es immer wieder händisch ausgefüllte Codier-Aufträge geben. Hierfür gibt es in mehreren Gliederungen Beispiele für Durchschreibesätze. Dies können verbundene, von der Druckerei fertig ausgedruckte Formulare sein, oder einzelne Blanko-Blätter, die von der jeweiligen Gliederung selber im Laserdrucker bedruckt werden. Entscheidend ist hierbei der Verzicht auf anachronistisches „Kohlepapier“. Dies wurde sehr intensiv anhand der Frage diskutiert, ob man sich auf einen einheitlichen hessischen Codierauftrag verständigen könnte. Es bestand im Wesentlichen Einigkeit darüber, dass man sich bei einem solchen Codierauftrag auf das Minimum der zu erhebenden Daten konzentrieren sollte: Name, Anschrift, Fahrrad-Kerndaten (Fabrikat, Modell, Rahmennummer). Eine detaillierte Fahrradbeschreibung sollte besser in einem Fahrradpass eingetragen werden, der z.B. angehängter Teil der Polizei-Broschüre „Räder richtig sichern“ ist. Seit kurzem bietet der Codegenerator die Möglichkeit, gleich von dieser Seite einen einheitlichen Codierauftrag zu generieren. Sigrid Hubert und Andreas Seeberg versprachen, mit dem Webmaster in Austausch bzgl. evtl. Optimierungen zu treten.

 Sigrid Hubert bot an, alle für die Codierung erforderlichen Materialien (hesseneinheitlicher Codierauftrag, „Silberlinge“, Schutzaufkleber) am Anfang jeder Fahrradsaison einen Versand für die hessischen ADFC-Gliederungen zu organisieren.

Von den Teilnehmenden gab es bei Terminbuchungstools verschiedene Erfahrungen. Insgesamt überwogen positive Rückmeldungen, allerdings hat z.B. der ADFC Darmstadt-Dieburg den Versuch wieder aufgegeben, weil die Terminverbindlichkeit dort extrem schlechter wurde. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die von einer kostenfreien Nutzung als Bestandteil der Netzwerksoftware über einer aufwandsspezifischen Berechnung bis hin zum einmaligen Kauf einer entsprechenden Software reichte.

Für die Bewerbung von Codierterminen wurde auf die Nutzung des RVP (Radtouren- & Veranstaltungs-Portal) auf der Homepage des Bundesverbandes hingewiesen.

Ein länger diskutiertes Thema waren die Codieraktionen der hessischen Polizei. Die Erfahrungen der Teilnehmenden reichten von sporadischen Kontakten bis hin zur Einstellung der Codieraktivität eines Kreisverbandes, dem die Codierkund*innen durch die Konkurrenz der (kostenfreien) Codierung durch die örtliche Polizei weggeblieben sind. Einig war man sich, dass die Kontakte zu den Polizeidienststellen, die auch Codierungen anbieten, intensiviert werden sollte.

Andreas Seeberg
Referent für Fahrradcodierung und Diebstahlprävention


https://limburg-weilburg.adfc.de/neuigkeit/hessisches-codier-treffen-in-frankfurt

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